Das Protokoll „Safety over EtherCAT“ (FSoE=FailSafe over EtherCAT) ist eine sicherheitszertifizierte Technologie, die nach IEC 61508 entwickelt und in IEC 61784-3 international standardisiert wurde. Weitere Details sind auf ethercat.org zu finden.
FSoE wird durch die Verwendung von sicherheitszertifizierten Geräten implementiert, die über dasselbe EtherCAT-Kabel miteinander verbunden sind (es sind keine zusätzlichen Kabel erforderlich). Somit werden Sicherheitsdaten parallel zur Übertragung von Standarddaten über dasselbe Netzwerk übertragen. Das FSoE-System verwendet den so genannten Black-Channel-Ansatz. Dezentrale Safety-Logik wird verwendet, um Sicherheit zu implementieren.
FSoE erfordert den Mechanismus der expliziten Geräteidentifikation, um FSoE-Geräte am Bus zu identifizieren.
Die Zertifizierung der Sicherheit erfolgt auf Ebene der Sicherheitsgeräte und nicht auf der EtherCAT-Master-Ebene. Sicherheitszertifizierte Konfigurationstools werden zum Programmieren und Flashen einer Sicherheitslogik in den Sicherheitsgeräten verwendet.
Der EtherCAT-Master muss so konfiguriert werden, dass die Kommunikation zwischen den Sicherheitsgeräten über eine Slave-to-Slave-Kommunikation erfolgt. Der EtherCAT-Master bereitet die Frames für die Sicherheitsgeräte zyklisch vor. Im Falle eines Kommunikationsfehlers oder wenn eine Störung erkannt wird, reagiert der Safety Master entsprechend seiner konfigurierten Sicherheitslogik darauf. Wenn zum Beispiel ein Mensch in der Nähe der Maschine erkannt wird, reduziert der Safety Master die Geschwindigkeit der Antriebe, oder wenn erkannt wird, dass eine Abdeckung im System geöffnet wurde, stoppt der Safety Master die Produktion.
Der KPA EtherCAT Master unterstützt das Protokoll Safety over EtherCAT. Die Slave-to-Slave-Kommunikation kann im KPA EtherCAT Studio konfiguriert und dann in den Master geladen werden.